Archiv: Sonntag, 29. Januar 2017, 04:02
Ja, ich bin mal wieder nachts wach, aber schmerzfrei. Mir ist gerade wieder etwas zum Bloggen eingefallen und wenn ich’s nicht gleich aufschreibe, ist bis aufs Thema morgen die Hälfte wieder weg.
Bis zu meinem 14. Lebensjahr hatten wir keinen Fernseher. Trotzdem hat uns nichts gefehlt und langweilig war uns auch nicht. Die Tage waren gut gefüllt mit Mutti_Arbeit, ich-Schule, Bärbel -Kindergarten. Nach dem Unterricht hatte ich viele Hobbys – Klavierunterricht, Klöppeln, Malzirkel, Chor und da waren auch noch Freundinnen. Die wohnten nicht so wie heute häufig weiter weg, sondern gleich um die Ecke, sodass man sich fast täglich traf. Man konnte gar nicht so schnell gucken wie der Tag vorbei war.
Da mein Schwesterherz 6 Jahre jünger ist, musste sie immer früher ins Bett als ich. Besonders im Winter ganz zu meiner Freude, denn sie ist ein Kaltschlafer im Gegensatz zu mir, die es immer schon gern kuschelig warm hatte. So ist sie zunächst in mein Bett gegangen zum Aufwärmen und wenn ich dann kam, in ihr kaltes umgezogen. Fein war das.
Ich verbrachte inzwischen die Abende mit Mutti vor dem Radio. Wir waren leidenschaftliche Hörspielhörer. Wenn das dann vorbei war, musste ich auch in die Falle. Dort habe ich dann noch gelesen, was aber nicht lange gut ging, dann schallte es “Licht aus!”. Mist, dass die Tür Glasscheiben hatte, aber es gab ja Taschenlampen *g*.
Die Wochenenden verbrachten wir ja, wie bereits berichtet, bei Oma und die hatte einen Fernseher, Der wurde aber tagsöber auch kaum angeschaltet. Zum einen sendete das DDR-Fernsehen nicht rund um die Uhr, zum anderen tobten wir uns lieber draußen aus. Samstag Nachmittag gab’s um 16 Uhr bei “Professor Flimmrich” einen Kinderfilm, abends das Sandmännchen und Sonntag 10 Uhr 1 Stunde Kinderprogramm. Dann ging es wieder raus. Am Nachmittag kam dann noch Meister Nadelöhr und das war’s auch schon. Mit zunehmendem Alter habe ich nur dann aber Pittiplatsch und Schnatterinchen verkniffen.
Ihr seht also, dass eigentlich keine Zeit für Langeweile war. Im Gegenteil, die Tage waren oft viel zu kurz und wir wurden abends vieeeeel zu früh ins Haus gerufen. Meist gab es da “Theater”.