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Kindheitserinnerungen … #02 … Fernsehlos

Ja, ich bin mal wieder nachts wach, aber schmerzfrei. Mir ist gerade wieder etwas zum Bloggen eingefallen und wenn ich’s nicht gleich aufschreibe, ist bis aufs Thema morgen die Hälfte wieder weg.

Bis zu meinem 14. Lebensjahr hatten wir keinen Fernseher. Trotzdem hat uns nichts gefehlt und langweilig war uns auch nicht. Die Tage waren gut gefüllt mit Mutti_Arbeit, ich-Schule, Bärbel -Kindergarten. Nach dem Unterricht hatte ich viele Hobbys – Klavierunterricht, Klöppeln, Malzirkel, Chor und da waren auch noch Freundinnen. Die wohnten nicht so wie heute häufig weiter weg, sondern gleich um die Ecke, sodass man sich fast täglich traf. Man konnte gar nicht so schnell gucken wie der Tag vorbei war.
Da mein Schwesterherz 6 Jahre jünger ist, musste sie immer früher ins Bett als ich. Besonders im Winter ganz zu meiner Freude, denn sie ist ein Kaltschlafer im Gegensatz zu mir, die es immer schon gern kuschelig warm hatte. So ist sie zunächst in mein Bett gegangen zum Aufwärmen und wenn ich dann kam, in ihr kaltes umgezogen. Fein war das.
Ich verbrachte inzwischen die Abende mit Mutti vor dem Radio. Wir waren leidenschaftliche Hörspielhörer. Wenn das dann vorbei war, musste ich auch in die Falle. Dort habe ich dann noch gelesen, was aber nicht lange gut ging, dann schallte es “Licht aus!”. Mist, dass die Tür Glasscheiben hatte, aber es gab ja Taschenlampen *g*.
Die Wochenenden verbrachten wir ja, wie bereits berichtet, bei Oma und die hatte einen Fernseher, Der wurde aber tagsöber auch kaum angeschaltet. Zum einen sendete das DDR-Fernsehen nicht rund um die Uhr, zum anderen tobten wir uns lieber draußen aus. Samstag Nachmittag gab’s um 16 Uhr bei “Professor Flimmrich” einen Kinderfilm, abends das Sandmännchen und Sonntag 10 Uhr 1 Stunde Kinderprogramm. Dann ging es wieder raus. Am Nachmittag kam dann noch Meister Nadelöhr und das war’s auch schon. Mit zunehmendem Alter habe ich nur dann aber Pittiplatsch und Schnatterinchen verkniffen.
Ihr seht also, dass eigentlich keine Zeit für Langeweile war. Im Gegenteil, die Tage waren oft viel zu kurz und wir wurden abends vieeeeel zu früh ins Haus gerufen. Meist gab es da “Theater”.

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Sonntag, 29. Januar 2017, 04:02 und wurde abgelegt unter "Allgemein". Du kannst die Kommentare verfolgen mit RSS 2.0. Du kannst hier einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback senden von deiner eigenen Seite.

6 Kommentare

  1. Elke sagt:

    Wie schön, dass du deine Kindheitserinnerungen mit uns teilst, liebe Brigitte. Und natürlich auch, wie schön, dass du keine Schmerzen hast. Das mit Bärbeli und dem Bett finde ich klasse. Sowas habe ich noch nie gehört. Fernsehn hatten wir lange nicht, und ich bin mir fast sicher, dass auch im Westen in den Fünfzigern und auch in den Sechzigern noch nicht rund um die Uhr gesendet wurde. Bis 1963 gab es überhaupt nur das erste Programm, dann ging das ZDF an den Start. Den ersten Fernsehapparat bekam mein Vater 1959 von seiner Chefin zum 50. Geburtstag geschenkt. Sonst hätte es den sicher noch lange nicht gegeben.
    Lieben Gruß
    Elke

  2. Trude sagt:

    Schlimm, schlimm da haben wir ja fast die gleichen Kindheitserinnerungen *lach*. Nur meine Großeltern hatten leider keinen Fernseher….
    Gestern der Film mit den Pinguinen war einfach nur WOW. Wir haben das genossen!!!
    Dir einen guten Wochenstart – ohne Schmerzen!
    Ich habe noch eine Woche Normalschicht, schön und dann geht’s wieder los mit Wechselschicht.
    Zu dir liebe Grüße und winke, die Trude.

  3. Helga sagt:

    das waren noch Zeiten gell, wir haben uns noch gefreut, mal fernsehen zu schauen , wo man jetzt ihn nicht unbedingt bräuchte, denn es kommt ja fast nix gescheites mehr. ja aber so ändern sich die Zeiten.
    es war auch immer schön draußen zu toben, wir hatten doch echt Spaß daran.
    LG Helga

  4. Liebe Brigitte, da muss ich mich auch dazu melden, da ich ja in einer ähnlichen Zeit aufgewachsen bin. – Mitte oder besser Ende der 50er Jahre hat die Mutter meiner besten Freundin einen Fernseher gekauft – im Vergleich mit den heutigen war die Bildfläche in etwa so groß wie eine Streichholzschachtel. Ich war oft bei Eiskunstlaufveranstaltungen dort – da konnte man sich die RittbergerPirouetten-eingesprungene Axel und so viel besser vorstellen.
    Wir in unserer Familie kauften 1976 einen SW-Fernseher, weil mein Mann durch einen dreifachen komplizierten Beinbruch lange Zeit liegen musste – da hatte er zwar Abwechslung, wir bekamen aber die Kiste nicht mehr los.
    Meine Kinder konnten schon vorher Fernsehen gucken, wenn sie bei der Oma zu Besuch war. In Görlitz gab es keine “Gefährder-Sender”, da man dort nur den Osten empfangen konnte.
    Es ist schon viel passiert in den Jahren – nicht alles zum Besseren hin.
    Ganz liebe Grüße zu dir!

  5. Morgentau sagt:

    So schöne Erinnerungen, liebe Blechi, die mir größtenteils auch sehr bekannt vorkommen. Nur, dass ich keine Schwester habe, die mir vorher das Bett angewärmt hat. Wahnsinn und unvorstellbar für mich, wie man das warme Bett verlassen und in ein kaltes schlüpfen kann. Hat sie denn da noch nicht geschlafen?

    Wir hatten auch lange Zeit keinen Fernseher. Erst, als ich in der Schule “Englisch” hatte und die Sendungen sehen sollte, da hat mein Vater so ein Teil gekauft. Vorher gab es auch “nur” Bücher und Radio. Geliebt habe ich die “Findigs” … “Was ist denn heute bei Findigs los” … jeden Morgen fünf Minuten und am Samstag eine halbe Stunde.

    Im TV mochte ich auch “Mach mit – machs nach – machs besser” … da hab ich keine Sendung verpasst …

    Ach ja, schön sind sie, die Erinnerungen …

    Hab einen guten Tag, Blechilein!

    Liebe Grüße, Andrea

  6. blechito sagt:

    Was es alles gibt – Kaltschlafer

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