Belangloses am Blog

Archiv: Dienstag, 05. November 2013, 23:35

Wenn man daheim hockt und nix machen kann, kommen einem ja manchmal die seltsamsten Gedanken und manchmal komme ich ins Grübeln wie es Oma immer gemacht hat.
Momentan grübel ich über Rente nach. Blöde, denn eigentlich fühle ich mich noch nicht so.
Mit den 3 Jahren Abzug könnte ich am 1. Mai den Hut nehmen und gehen. Das macht ein ordentlicher Lehrer natürlich nicht , sondern bringt das laufende Schuljahr ordnungsgemäß zu Ende. Bis jetzt hatte ich auch nicht die Absicht schon zu gehen. Das hat zweierlei Gründe:
1. Ich bin ein Herdentier und brauche immer bissl Gewusel um mich herum, will überall dabei sein. Da ich auswärts arbeite, wohnen meine Kollegen logischerweise weiter weg. Im Umfeld hier gibt es kaum Leute, mit denen ich näheren Kontakt habe. Mir würde quasi, trotz vieler Hobbies, die Decke auf den Kopf fallen und ich würde mehr oder weniger im eigenen Saft schmoren.
2. Aufgrunde der Schwerbehinderung von 100% arbeite ich wesentlich weniger Stunden für volles Geld und das kann ich aufgrund verschiedener finazeller Verpflichtungen auch nicht außer acht lassen. Ich würde viel verschenken, zumal ich bis vor 2 Jahren nur Teilzeit gearbeitet habe, wie das für Sachsenlehrer so üblich war.
Variante 1 wäre also: noch 1 Jahr oder 2 oder 3, je nach Laune und Gesundheit, bis zur vollen Rente bleiben, wie ich es eigentlich gerne möchte. Ja, ich arbeite gern, nicht jeden Tag. Manchmal kotzt mich auch einiges an, aber das ist wohl überall so.
So wie ich mich jetzt fühle mit dem Arm wie Popeye nach dem letzten Spinatessen, nur etwas schmerzhafter, tendiere ich fast schon zu Variante 2: gehen.
Fast jeder sagt, keinen Tag länger als nötig. Aber es ist für mich ein zweischneidigs Schwert. Ich habe dann Haus, Garten und Vergnügungen, aber ich hocke dann hier und kann darf Vieles nicht machen, sehe nur, was gemacht werden müsste und das macht mich wahnsinnig. Es heißt nur “Arm schonen”, nix tun, dumm dasitzen. Sogar das Computern habe ich auf ein Minimum heruntergefahren wegen der Maushand.
Ich konnte mit dem Krebs umgehen (den schaffe ich und habe es auch), mit der Chemo und den Bestrahlungen (die gehn vorbei), aber mit dem Arm kann ich nicht umgehen, denn das bleibt ein Leben lang und wird höchstens noch schlechter. Da habe ich die Schnauze voll, gestrichen.
Ich werde mir diese Woche einen Termin bei der Rentenstelle holen, mir alles ausklamüsern lassen und dann entscheiden.
Ich weiß nicht was ich will und raten kann mir da ein Außenstehender auch nicht.
Mannomann, nun habe ich wieder auf höchsten Niveau lamentiert, was ich gar nicht wollte und eigentlich auch nicht meine Art ist, aber manchmal ist mir danach.
Und was mich dann noch wütend macht ist, wenn manche Leute ständig am Lamentieren sind, Ärztehopping betreiben, von einem Facharzt zum anderen rennen, weil gerade mal ein Furz quer sitzt, und die sonst alles haben, am meisten Freizeit, Geld und Spaß.
Sorry, das musste heute einfach mal sein.
Ãœbrigens sagt mir der Verstand und mein derzeitiger Zustand: Variante 2, habe ich aber null Bock drauf.

Das einzig Gute an der Sache ist: Wenn ich die Faxen dicke habe, kann ich jeder Zeit gehen und mit dem Gefühl ist alles viel entspannter.
Und dann sage ich mir: Es gibt immer Leute, denen geht es viel, viel schlechter, können sich nicht mehr betun, also sei zufrieden!

Sicher habe ich wieder hundert Tippfehler drinnen, aber das ist gerade sowas von egal.

blechi-b am Dienstag, 05. November 2013, 23:35 | Abgelegt unter: Gemecker | RSS 2.0 | TB | 5 Kommentare

Der November ist ja meist b&w oder grau in grau. Ich habe mich trotzdem nicht für ein typisches Novemberfoto entschieden, sondern für eine Wendeltreppe.

blechi-b am Dienstag, 05. November 2013, 14:03 | Abgelegt unter: Black and White | RSS 2.0 | TB | 11 Kommentare
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