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Geo – ABC … K

Im Gegensatz zu anderen Buchstaben haben wir hier in der Umgebung gleich mehrere K’s und da ich mich wieder mal schlecht entscheiden konnte, stelle ich euch eben zwei vor. Es beginnt gleich mit einem Doppel-K, dem Kleinen Kranichsee.
Es handelt sich hierbei um ein Hochmoor, genauer um ein Wasserscheiden- und Krommholzhochmoor, in einer Höhenlage von 930 Metern ü. NN auf einer Lichtung im Hochwald südwestlich von Johanngeorgenstadt. Durch das Hochmoor führt die Grenze zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik.
Seit 1930 steht es in Sachsen unter Naturschutz, der tschechische Teil seit 1962.
Der Name rührt nicht vom Kranich her, sondern wird mit dem tschechischen Wort granica für Grenze erklärt.
Bergkiefer, Scheiden-Wollgras, Schwarze Krähenbeere, Rauschbeere und Rosmarinheide bestimmen die Vegetaion.
Auf einer Lichtung im Hochwald südwestlich von Carlsfeld in einer Höhe von 950 Metern ü. NN befindet sich der Große Kranichsee, der im Gegensatz zum Kleinen seinen Kern in Tschechien hat und dessen Flora und Fauna gleich geartet sind. Er ist eines der bedeutendsten unter Naturschutz stehenden Hochmoore im Erzgebirge.

Unweit des Kleinen Kranichsees sind wir schon beim nächsten K, dem Klinovec (deutsch: Keilberg). Der mit 1244 Metern ü. NN höchste Berg des Erzgebirges ist quasi der große Bruder unseres Fichtelberges (1215 m) auf tschechischer Seite.
Der Klínovec wurde in früheren Jahrhunderten auf böhmisch als Bartum oder Barton, d.h. Bartholomäusberg, oder Sonnenwirbel bezeichnet.

Hier mal ein spätherbstlicher Blick (nicht von heute) vom Fichtelberg aus auf den Keilberg. Man kann schon den ersten Schnee auf den Skipisten sehen.

Oftmals liegt der Gipfel im Nebel, bzw. Wolken.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges standen im Keilberghotel 112 Betten zur Verfügung. Durch die Nachkriegsereignisse brach der Besucherstrom aus Deutschland fast völlig ab. Erst nach der Abschaffung der Visumpflicht für Bürger der DDR 1972 und der damit verbundenen Wiedereröffnung des Grenzüberganges in Boží Dar wurde der Berg auch von deutscher Seite wieder verstärkt besucht. Heute sind Hotel und Turm im Verfall begriffen.

Der Keilberg ist bei Skifahrern sehr beliebt und war auch viele Jahre unser Haushang.
Aber auch in den anderen Jahreszeiten hat er bei schönem Wetter seinen Reiz.

Nicht mehr lange hin und die Lifte werden wieder laufen. Immerhin gabs heute schon die ersten Schneeflocken.

Danke, wer bis zum Schluss hier durchgehalten hat :-) .

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Freitag, 07. Oktober 2011, 16:18 und wurde abgelegt unter "Geo-ABC". Du kannst die Kommentare verfolgen mit RSS 2.0. Du kannst hier einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback senden von deiner eigenen Seite.

5 Kommentare

  1. Quizzy sagt:

    Der moderne (Funk?)turm passt ja zu diesem romantischen, etwas verfallenen Türmchen wie die Faust auf’s Auge …
    Danke für den Beitrag – ja, ich hab bis zum Schluss “durchgehalten” und freu mich sehr darüber, bei dir mehr über das Erzgebirge zu erfahren, das ich bisher nur mit den geschnitzten Weihnachtsfiguren in Verbindung gebracht hab.
    Herzliche Grüße
    Renate

  2. skriptum sagt:

    Sehr schöne Fotos; teilweise richtig mystisch!

  3. Waldameise sagt:

    Danke für die schönen Erinnerungen, liebe Blechi. Dort in Bozi Dar hab ich mich mal heimlich (Ost/West) mit meinem lieben Mann getroffen. Damals war es auch so neblig. Die Bäume scheinen sich etwas erholt zu haben, oder? Ich kann mich noch an die endlos toten Wälder um den Keilberg herum erinnern. Das war gruslig.
    Diese Hochmoore sind herrlich. Ein schöner Ausflug, dankeschön …

    und liebe Grüße,
    Andrea

  4. Elke sagt:

    Hach ja – ihr habt da aber auch eine oberaffenge*le Gegend, kann man gar nicht anders sagen. Tolle Bilder sind das, liebe Brigitte.

    LG – Elke

  5. Jutta sagt:

    Liebe Brigitte,

    das ist eine tolle Führung durch eine mir völlig unbekannte schöne Landschaft. Am Anfang habe ich den See gesucht, aber wenn ich Deine Erklärungen richtig verstanden habe, handelt es beim Kranichsee um ein Hochmoor. Da gibt es bestimmt viel Pflanzen zu sehen, die man sonst nirgendswo findet.
    Schade, dass so alte Ausflugsziele eine so jämmerliches Dasein fristen. Unserem Berliner Müggelturm geht es nicht besser.

    Liebe Grüße
    Jutta

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