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Zinnkammern

Wie ich bereits berichtet hatte, war ich am Samstag mit den Kollegen in Pöhle (das ist gleich hier um die Ecke) in Europas größten Zinnkammern. Es handelt sich dabei um ein Besucherbegwerk und wer den von mir verlinkten Bericht auf der Schulseite gelesen hat, konnte vielleicht mit meinen CU-Fotos etwas anfangen. Sie wurden nämlich wie bereits geschrieben im Berg, nicht auf dem Berg gemacht.
Mit der Grubenbahn fuhren wir zur 3 km weit entfernten Lagerstätte “Hämmerlein” ins Berwerk ein.

Dort erfuhren wir vieles über den Wismutbergbau und uns wurden Bohrarbeiten von Hand und mit Bohrwagen, Bohr- und Zündschema im Horizontalvortrieb, Firstenstoßbau mit Befahrung des Abbaublocks sowie der Streckenausbau gezeigt. Man erhielt ungefähr eine Vorstellung vom schweren Arbeitsalltag der Kumpel. Lärm und Staub führten häufig zu Erkrankungen, wie der Bergarbeiterkrankheit Silikose, einer Lungenerkrankung, die durch Inhalation und Ablagerung von mineralischem Staub, insbesondere quarzhaltigem Staub, verursacht wird.
Beeindruckt waren wir von den mit einer Länge von ca. 45 m, einer Höhe von ca. 12 m und der Breite von ca. 10 m Blöcken der Zinnkammern.

Im “Konzertsaal” konnten wir auf den Stühlen erst einmal verschnaufen, denn die gesamte Führung durch versierte Bergbauführer dauerte insgesamt 2,5 Stunden. Dort wurde uns über das kulturelle Angebot des Besucherbergwerkes berichtet. Dazu gehören umfangreiche Konzertangebote, Bergvespern, Mettenschichten und Lasershows. Die Akustik unter Tage macht u.a. diese Veranstaltungen zu einem besonderen Erlebnis.
Wir erfuhren ebenfalls viel über die Geschichte des Bergbaus im Raum Pöhla-Tellerhäuser.

So sah dann die Strecke aus, die wir gelaufen sind, wenn ich mal nicht CU war :-) .

Die SDAG Wismut kam erst im Jahre 1967 hierher. In den 50er- und 60er-Jahren entdeckte man hier große Komplexerzlagerstätten mit Uran, Zinn, Wolfram, Eisen und Silber. Die Wismut trieb Ende 1967 einen ca. 8 km langen Hauptstollen bis zum Fuße des Fichtelbergs. Bei etwa 3000m wurde die Zinnerzlagerstätte “Hämmerlein” an- und den Jahren 1976/77 die Zinnkammern als Experimentalabbau aufgefahren. Vorrang hatte aber die Uranerzlagerstätte Tellerhäuser.
Der Wismutbergbau endete mit der politischen Wende.

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Montag, 26. September 2011, 15:23 und wurde abgelegt unter "Ausflüge". Du kannst die Kommentare verfolgen mit RSS 2.0. Du kannst hier einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback senden von deiner eigenen Seite.

2 Kommentare

  1. minibar sagt:

    Und nun wird dort nichts mehr wirklich gefördert, nur noch um zu zeigen, wie es war. Eigenartig. Da könnten doch noch wertvolle Spuren zu finden sein.
    Deine Fotos sind sehr beeindruckend.

  2. Jutta sagt:

    Liebe Brigitte,

    ein sehr interessanter Post. Vieles hat man ja im Laufe der Jahre schon wieder vergessen. Deine Fotos sind toll und auch die CU-Fotos gefallen mir sehr gut.

    Liebe Grüße
    Jutta

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