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Gesetz der Serie 06

Das Thema für den Juni lautet bei Paleica Zeitzeugen.
Da ich hier in einer alten Bergbaugegend wohne, habe ich mich für das Thema Bergabau entschieden. Man findet hier überall genügend Zeitzeugen dazu. Und da ich mich wegen der Vielfalt nicht entscheiden konnte, gibts 2 Bilder dazu und ich warne schon mal vor einem Mammuteintrag, da ich ein paar Einzelheiten zur Geschichte erklären möchte. Aber man kann ja auch nur Fotos gucken *g*.
Im ersten Bild geht es um Zeugen der Bergbaugeschichte und im zweiten zeige ich dann noch ein paar Details, aber dazu später.

800 Jahre Bergbaugeschichte haben ihre Spuren in der Landschaft hinterlassen. Im gesamten Gebiet des Naturparkes Erzgebirge-Vogtland findet man Schaubergwerke und bergbauhistorische und geologische Lehrpfade.
In Pöhla im Kreis Aue-Schwarzenberg befinden sich Europas größte Zinnkammern mit 12 m Höhe und 45 m Länge.
Rund um den Schneckenstein baute man wie in vielen Gruben des Erzgebirges in den fünfziger Jahren Uran (Pechblende) für die Sowjets ab. Die Grube Tannenberg ist heute ebenfalls ein Scheubergwerk.
Zeugnisse des Silber- und Kobaltbergbaus von 1733-1857 und des Uranbergbaus findet man im Max-Röhling-Stollen in Wiesa.


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Nun zur Erklärung der einzelen Fotos.

Im Bild 1 seht ihr die Pinge von Geyer. Eine Pinge ist eine keil-, graben- oder trichterförmige Vertiefung, die durch Bergbautätigkeiten entstanden ist.
Diese hier ist ein ehemaliges Bergwerk, in dem hauptsächlich Zinn, Silber und Kupfer gefördert wurde.
Im harten Granit wurden Hohlräume von bis zu 40 m Durchmesser und 35 m Höhe abgebaut. Dies führte schließlich dazu, dass es 1704 zu ersten Einstürzen kam und schließlich am 11.05.1803 zum großen Zusammenbruch. Von 1851 bis 1935 befand sich ein große Steinbruchbetrieb in der Binge. 1935 wurde sie unter Naturschutz gestellt und von 1959 bis 1961 wurde der Geyersberg vom Schachtbau Nordhausen auf abbauwürdige Erze untersucht. Damit endete die Bergbauperiode. Heute kann man den ca. 60 m tiefen Einsturzkessel auf markierten Wegen betreten, allerdings auf eigene Gefahr.

Im 2. Bild handelt es sich um die Eispinge.
Geht man nach der deutsch-tschechischen Grenze in Johanngeorgenstadt von Horni Blatna (dt. Platten) aus auf den 1043 m hohen Blatenský vrch (Plattenberg), kommt man unmittelbar an der Eispinge vorbei. Es sind die Reste des eingefallenen “Georg-Stollen”. Dabei handelt es sich um ein wohl einmaliges Naturdenkmal.
Durch den Einsturz infolge des Bergbaus entstanden, hält sich, bedingt durch eine Tiefe von 15 m die und Enge, über das ganze Jahr das Eis des letzten Winters. Zur Völkerschlacht 1813 in Leipzig sollen von hier sechs Fuhren Eis, verpackt in Strohballen, geholt worden sein, um die Wunden der Verletzten zu kühlen.
Man kann auf einer schmalen, ausgetretenen Steintreppe nach unten gelangen. Ursprünglich soll diese Pinge 50 Meter tief und der Fels mit Zinnerz versetzt gewesen sein.

Im 3. Bild begeben wir uns heraus aus dem Erzgebirge bis nahe Gräfenhainichen, östlich von Dessau. Dort findet man auf einer Halbinsel im ehemaligen Tagebau Golpa-Nord Ferropolis-Die Stadt aus Eisen.
Nach dem Ende des Braunkohlebergbaus in diesem Gebiet wurden hier fünf Großgeräte in einem Freilichtmuseum zusammengeführt. Am 14. Dezember 1995 wurde „Ferropolis – Die Stadt aus Eisen“ gegründet. Man kann dort einen Eimerkettenschwenkbagger (“Mad Max”), einem Schaufelradbagger (“Big Wheel”), zwei Absetzer (“Gemini” und “Medusa”) und einen Raupensäulenschwenkbagger (“Mosquito”) sehen.
Die gigantische Kulisse wird von vielen Künstlern geschätzt und unter entsprechender Beleuchtung haben Konzerte eine ganz besondere Wirkung. U.a. traten hier “Die Toten Hosen”, “Die Ärzte”, Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg, Nena, und die “Puhdys” auf.
Ferropolis habe ich schon vor einigen Jahren besichtigt und bin auch auf den Baggern herumgekraxelt, leider habe ich ein solches Konzert noch nicht erlebt.

Und weil es mir dort so gefallen hat, gibt es jetzt noch ein Bild mit Detailaufnahmen der Zeitzeugen.


Klick für groß

Und danke, wer sich bis heirher durchgekämpft hat :-) .

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Donnerstag, 02. Juni 2011, 06:00 und wurde abgelegt unter "Gesetz der Serie". Du kannst die Kommentare verfolgen mit RSS 2.0. Du kannst hier einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback senden von deiner eigenen Seite.

6 Kommentare

  1. Soni sagt:

    Wow super umgesetzt und tolle Fotos dazu. Auch die Geschichte dazu ist sehr interessant.

    LG Soni

  2. Blinkfeuer sagt:

    Ja. Guck ich gern.
    Habe mich mal gefragt, wie unser Stadtteil “Eisenheim” wohl internationaler, mondäner heißen könnte: »Ferropolis« ist es!

    Empfehle auch mein Standardwerk: “Stahl + Federn” den Mutigen. :D

  3. Paleica sagt:

    gratuliere, dieses monat warst du die erste, die das thema umgesetzt hat (:
    eine schöne idee, ich hoffe, die motivsuche hat dir freude bereitet!

  4. Marianne sagt:

    Finde ich toll, da ich solche Fotos nicht habe oder knipsen kann, gibt es andere.

    Grüßli ? Marianne

  5. Elke sagt:

    Liebe Brigitte,
    das sind in der Tat interessante Zeitzeugen. Und danke für die vielen Informationen dazu. Ich habe mich mit den Monatsprojekten noch gar nicht weiter beschäftigt. Aber der Juni hat ja auch gerade erst angefangen. Ich schließe mich Clara an: ich finde die Detailaufnahmen auch noch interessanter als die obere Reihe.
    Herzliche Grüße
    Elke

  6. Himmelhoch sagt:

    Die Detailaufnahmen finde ich noch besser als die obere Reihe.

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