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Das Blaue Wunder
in Dresden ist meine heutige Brücke, die ich euch vorstellen möchte.
Die eigentlich „Loschwitzer Bücke“ erhielt ihren Namen aufgrund ihrer gewagten Konstruktion ohne Flusspfeiler und des blauen Anstrichs, der heute allerdings mehr grau ist.
Sie verbindet seit 1893 die jetzigen Dresdner Stadtteile Blasewitz und Loschwitz und ist nach der 1877 errichteten Albertbrücke die zweitälteste Dresdner Elbbrücke.
Die 226 m lange und 3.500 t schwere Stahlfachwerkkonstruktion wurde 1891-1893 nach Plänen der Architekten Claus Köpcke und Hans Manfred Krüger als eine der ersten strompfeilerfreien Brücken erbaut. Die Kosten beliefen sich auf 2,25 Mio. Goldmark.
Die seitlichen Gehwege kamen 1935 dazu.
Die Handwerker Erich Stöckel und Paul Zickler sowie der Brückenkommandant Hauptmann Wirth bewahrten 1945 die Brücke vor der Sprengung durch die SS, indem sie die Zündkabel durchschnitten.
Die umstrittene Waldschlösschenbrücke soll die von täglich ca. 35.000 Fahrzeugen frequentierte Brücke entlasten.
Am gegenüberliegenden Ufer befindet sich eine der schönsten Wohngegenden, der „Weiße Hirsch“, ein Villenviertel, das um 1775 erschlossen wurde. Den Namen bekam es nach dem Gut des kurfürstliche Kapellmeisters Christoph Bernhard, der 1688 das Schankrecht für sein erhielt.
Er kaufte 1685 einen Weinberg und errichtete in dem Winzerhaus die Schänke „Zum Weißen Hirsch“.
Mit der im Jahr 1895 eingeweihten Loschwitzer Standseilbahn kann man in 4 Minuten hoch zum Stadtteil Weißer Hirsch fahren. Dabei überwindet sie einen Höhenunterschied von 95 m auf einer Strecke von 547 m. An beiden Enden passiert man einen Tunnel, in der Mitte fährt man über eine 102 m lange und 12 m hohe Brücke.
Mit der Loschwitzer Bergschwebebahn, eine der ältesten Bergschwebebahnen der Welt, gelangt man zur Bergstation “Schöne Aussicht” in Oberloschwitz . Sie wurde 1901 von Kronprinz Friedrich August (dem späteren König Friedrich August III. von Sachsen) eingeweiht.
Die 84 Meter Höhenunterschied auf einer Strecke von 274 Metern überwindet sie in 3 Minuten.
Viele Künstler und Kulturschaffende, Wissenschaftler und auch Politiker nahmen hier ihren Wohn- oder Alterssitz. 1954 gründete Baron Manfred von Ardenne auf dem Weißen Hirsch sein Forschungsinstitut, das den Ort auch weltweit als Ort der Wissenschaft bekannt machte. Man kann es gut an der zugehörigen Sternwarte erkennen.
8 Kommentare bisher • RSS-Feed für Kommentare • TrackBack URI
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diese brücke habe ich im letzten jahr auf meiner sachsentour gesehen. aber nur von weiten. da gab es das *brückenprojekt* noch nicht, sonst wäre sie bestimmt ein fotoobjekt in meinem album.
ist eine schöne brücke und ne ganze menge stahl .
lgr. verena
Vom Stahlfachwerk hatte ich noch nie gehört. Du zeigst nicht nur wunderbare Brückenkonstruktionen. Du gibst auch wissenswerte Infos dazu. Das finde ich sehr gut.:)
Lieben Gruß
moni
Da bin ich auch schon drüber gefahren. Ich glaube, auf der anderen Seite sind wir dann alsbald in dieser besondere Milchstube mit den tollen Kacheln gelandet (wo die Leute so schrecklich unfreundlich waren).
Lieben Gruß
Elke
Hey, toller Beitrag. Das find ich ja echt klasse. Irgendwann mal werd ichwohl auch in Dresden sein. Mal herzliche Grüße und herzlichen Dank sag, Barbara
Hallo Brigitte,
das zweite Photo ist richtig Klasse geworden. Sehr schöne Brücke, tolle Konstruktion. Bei meinem Dresden-Besuch vor geschätzten 300 Jahren habe ich auf so etwas noch gar nicht geachtet.
LG THeoF
Immer wieder schön zu sehen mit dem Blick zum Luisenhof.
Mein letzter Gang über die Brücke war am 2. Advent 2010 zum Weihnachtsmarkt in Loschwitz.
LG
Wolfgang
Oh schön – das blaue Wunder – darauf bin ich auch schon herumspaziert! )
Liebe Grüße!
Hallo,
du hast super schöne Bilder von der Dresdner Brücke gemacht.
Auch hast Du viel Wissenswertes dazu ausgegraben. Vielen Dank.
Kannst Du die Kommentare irgendwie anders zeigen, da sie nicht zu lesen sind (zu hell)
Herzlichen Gruß
Ika