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Schmiedekunst 07

Heute wildere mal wieder in Elkes Gefilden, in Frankfurt am Main, denn just dort hatten wir beide ja gleichzeitig in Anbetracht der vielen Motive die Idee zu diesem Projekt.
Das Objekt meiner Begierde ist der Gerechtigkeitsbrunnen oder auch Justitiabrunnen.
Er gehört zu den Wahrzeichen der Stadt und entstand in seiner heutigen Form als Springbrunnen 1611.
Der Vorgängerbau hatte 1562 bei der ersten in Frankfurt am Main erfolgten Kaiserkrönung als Weinquelle gedient. Zweck war die Erfüllung des Erzamtes. Der König von Böhmen musste dem neuen Kaiser im Rahmen der Zeremonie als sein Erzmundschenk einen Becher Wein reichen. Danach überließ der europäische Hochadel den Weinbrunnen meist den Volksmassen. Dadurch nahm der Brunnen nach und nach Schaden und musste bereits 1594 erstmals renoviert werden. 1610 war die Zeit für eine gründliche Erneuerung gekommen.
Mit dem Niedergang der Altstadt ab dem frühen 19. Jahrhundert verwitterte der Brunnen, besonders die Figur Justizia, so dass bereits 1874 die Statue und die Brunnensäule endgültig abgebaut wurden.
1887 ermöglichte eine Spende des Frankfurter Weinhändler Gustav D. Manskopf eine vollständige Erneuerung des alten Brunnens, diesmal entstanden die Justitia sowie auch der allegorische Schmuck der Säule in bronze, um den Witterungseinflüssen zu trotzen.
Bei der Bombardierung der Stadt im März 1944 sank die gesamte Umgebung in Schutt und Asche, Brunnen und Brunnenfigur blieben dabei aber nahezu unbeschädigt.
Anfang der 1970er Jahre musste der Brunnen zunächst für den U-Bahn- und Tiefgaragenbau auf dem Dom-Römer-Areal weichen, wurde aber an gleicher Stelle wieder aufgebaut.
Ende 2007 erfolgte eine gründliche Renovierung des Brunnens und der Justitiafigur.

Der Brunnen steht in der Mitte des zentralen Römerbergs vor dem Rathaus.

Der gegenwärtig zu sehende Brunnen ist eine weitgehend detailgetreue Kopie aus dem Jahr 1887, die der Frankfurter Weinhändler Gustav D. Manskopf finanzierte. Hier bin ich mal etwas näher rangegangen, um euch die eigentliche Schmisdekunst zu zeigen, denn das ist ja das eigentliche Thema.

Und hier nochmals eine Datailaufnahme mit dem Adler.

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Mittwoch, 27. Juli 2011, 08:20 und wurde abgelegt unter "Schmiedekunst". Du kannst die Kommentare verfolgen mit RSS 2.0. Du kannst hier einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback senden von deiner eigenen Seite.

11 Kommentare

  1. katerchen sagt:

    da kommt das was man mit ..die gute alte Zeit bezeichen kann..zum Vorschein.
    wunderschön die Einfassung.
    DANKE für die schönen Bilder sagt das katerchen

  2. Jutta sagt:

    Liebe Brigitte,

    einfach traumhaft schön ist Dein Brunnen. Und danke auch für diese interessante Geschichte.

    Liebe Grüße
    Jutta

  3. Das Tor ist eine Wucht. Hach, ihr findet immer alle so schöne Tore, ich nicht :-(
    Liebe Grüße von Kerstin.

  4. Bellana sagt:

    Ein wirklich schöner Brunnen. In vielen alten Städten werden sie sorgfältig gepflegt, denn sie sind immer eine Bereicherung des Stadtbildes.
    Grüßle Bellana

  5. moni sagt:

    Wunderschöne Fotos, das ganze ist wirklich sehenswert. Ich finde es schön, dass solche Stätten jetzt wieder gepflegt werden.
    Mein Beitrag ist leider erst Nr. 6 (Nr. 7 kommt noch) zu finden unter
    http://www.reflexionblog.de/?p=6325
    Lieben Gruß
    moni

  6. Waldameise sagt:

    Ich finde auch die entfernten Fotos schön, liebe Blechi. Herrliche Fachwerkhäuser. Der Adler ist sehr beeindruckend. Sicher hat er vom vielen Befühlen richtig glänzende Stellen.

    Liebe Grüße,
    Andrea

  7. Marianne sagt:

    Der Adler ist der Hammer.
    Klasse Fotos :lol:

  8. blechi-b sagt:

    @Elke: und als Weinbrunnen wäre er mir auch sympatisch gewesen *g*.

  9. Himmelhoch sagt:

    Wunderschöner Brunnen – der Adler, die Figur – gefällt mir sehr gut.
    Mein Beitrag
    http://chh150845.wordpress.com/2011/07/27/schmiedekunst-7-gutes-eiscafe/
    http://chh150845.wordpress.com/2011/07/27/schmiedekunst-7-gutes-eiscafe/
    Ein lieber Gruß kommt von
    Clara

  10. Elke sagt:

    Moin mein Blechilein,
    das hasde aber alles ganz wunderbar beschrieben und abgelichtet. Hätte ich nicht besser machen können. Danke für’s Zeigen und ausführliche Erklären. Wenn du mal nix mehr zu tn hast, könnte man dich in Frankfurt dann vielleicht als Stadtführerin einstellen ;-) )
    LG – Elke

  11. minibar sagt:

    Wow!
    Da bin ich doch auch schon drumherum gegangen. Aber das Wissen bekommt man dabei nicht ;-)
    Sehr interessante Geschichte.
    Und super Fotos.
    Die Figur ist echt schön, und dann noch der Zaun mit dem schönen Adler, Klasse!
    Hier ist mein Beitrag,
    http://minibares.wordpress.com/2011/07/27/schlosser-gitter-verzierungen-5/

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