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Kindheitserinnerungen …#01…Die Leseratte

Wie bereits erwähnt hat mich Dieser Artikel bei Karen auf die Idee für diesen und auch noch für andere folgende Beiträge gebracht. Karens Erörterungen kann ich nur voll und ganz beipflichten.
In meiner Kindheit in der Vorschulzeit bekam ich schon viel vorgelesen, Fernseher hatten wir noch lange nicht. Als Kinder verbrachten wir die Wochenende meist bei Oma. Sie wohnte etwas außerhalb am Waldrand und wir konnten uns tagsüber richtig austoben, die meisten Freunde wohnten auch da. Abends und bei schlechtem Wetter wurden die Bücher herausgekramt. Wir hatten zwar nicht übermäßig viele, aber ein paar sehr schöne Stücke. Es hat auch nicht lange gedauert und ich konnte sie “selbst lesen”, ähm auswendig. Einige davon übrigens heute noch wie z.B. Den Struwwelpeter.
Stolz war man dann natürlich, als man nach Schuleintritt die ersten Bücher wirklich selbst lesen konnte. Nach und nach habe ich mich zu einer richtigen Leseratte entwickelt und mich über jedes Buch, das es zu Weihnachten oder zum Geburtstag gab, gefreut. So nebenbei ein Buch kaufen, das einem defällt, wie es heute der Fall ist, gab es nicht. So locker saß der Taler nicht und andererseits fehlte auch der Platz. Wir 2 Mädels hatten ein winziges Kinderzimmer. Es passten gerade mal unsere Betten hinein, unser gemeinsamer Schrank mit den Klamotten und unseren gesamten Habseligkeiten musste auf den Flur. Irgendwie haben wir aber nichts vermisst. Heute wäre das wahrscheinlich ein Fall fürs Jugendamt, wenn man so hört, was ein Kind alles haben muss.
Die Anzahl der eigenen Bücher wuchs nicht proportional zur Leselust und so wurde ich recht bald in der Kinderbücherei angemeldet. Das war eine prima Alternative.
Recht bald würde ich Mitglied des Buchclubs der Bücherei und war stolz, einmal pro Woche die Ausleihe übernehmen zu dürfen. In der Zeit, als ich auf Kundschaft, ähm Leseratten gewartet habe, konnte ich mich hemmungslos durch die Regale lesen. Dabei konnte man ja die Büchereien mit denen von heute nicht vergleichen. So schöne Lesezeichen gab es nicht und oft waren die Bücher sehr verschlissen. Sie müssten ja lange halten. In den Ferien haben wir dann Bücher repariert und Neuzugänge registriert und gekennzeichnet nach Sachgebieten und Lesealter.
Auch später noch konnte ich beim Lesen alles um mich herum vergessen. Ab und zu kaufte ich mir auch ein Buch als ich eigenes Geld verdiente. Das meiste wanderte aber in Bücher für die Kinder und in notwendige Fachliteratur. Ich habe also keine großen Bücherregale und da auch wenig Belletristik. Die heutigen Bibliotheken laden ja geradezu zu Lesen ein.
Heute lese ich leider sehr wenig, weil ich dabei schnell einschlafe. Es strengt mich an. Ich bin auch kein Freund von E-books. Ich will ein Buch in der Hand haben und es riechen, blättern können und auch mal ein Eselsohr machen können (natürlich nur in die eigenen). Für den Urlaub mögen sie ja praktisch sein. Obwohl ich da kaum gelesen habe, sondern lieber unterwegs war und mir was angeschaut habe.

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Montag, 23. Januar 2017, 04:09 und wurde abgelegt unter "Kindheitserinnerungen". Du kannst die Kommentare verfolgen mit RSS 2.0. Du kannst hier einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback senden von deiner eigenen Seite.

8 Kommentare

  1. Morgentau sagt:

    Wie sich doch die Erinnerungen gleichen. Ähneln kann man schon gar nicht mehr dazu sagen, denn genau so, wie du es beschreibst, liebe Blechi, war es bei mir auch. Das ist halt unsere Generation, gell? Dein Eintrag könnte komplett von mir sein.

    Danke für die wunderbaren Erinnerungen, in denen ich gern schwelge, obwohl sie auch ein wenig traurig stimmen.

    Ein lieber Gruß zu dir und hab einen guten Tag,
    Andrea

  2. Elke sagt:

    Das ist schon interessant, nicht nur von dir, zu lesen, wie sehr unsere Generation Bücher geschätzt hat und immer noch schätzt. Ich habe schon oft darüber nachgedacht, warum das bei meinen Söhnen so anders ist. Schließlich haben und hatten sie unsere Leselust immer als Beispiel und wir haben ihnen auch viel vorgelesen, als sie klein waren. Andreas liest inzwischen viel, weil sein Studium es erfordert, Flo hin und wieder, aber sie haben einfach nicht das gleiche Verhältnis zu Büchern wie wir. Ich vermute, sie haben einfach zu viele Alternativen. In meiner Kindheit gab es noch lange keinen Fernseher, von Computerspielen ganz zu schweigen. Toll waren die ersten 45er Märchenschallplatten. An die erinnere ich mich gerne. Aber ich habe auch so ziemlich alles Lesbare verschlungen, was ich bekommen konnte.
    Lieben Gruß
    Elke

  3. mira sagt:

    Liebe Blechi,
    diese Anregung gefällt mir sehr gut und ich werde demnächst auch mal meine Befindlichkeiten zum Thema Bücher in einen Blogeintrag packen. Das muss aber noch ein paar Tage warten, denn im Moment komme ich kaum zum Bloggen, weil ich in der wenigen FReizeit, in der ich nicht schlafe, zur Zeit lieber lese,
    und zwar echte Bücher aus der Bibliothek.*grins*
    Hörbücher mag ich sehr, weil man da nebenher handarbeiten kann. Allerdings möchte ich nicht so gern Hörspiele haben, weil da zuviel verloren geht. Hörbücher, die von der ersten bis zur letzten vorgelesen werden, mag ich lieber. Und einer meiner Lieblingsvorleser ist Rufus Beck.
    An ebooks taste ich mich gerade langsam heran. Ist aber noch nicht sao meins.

    Allerbeste Grüße
    die Mira

  4. Das sind schöne Erinnerungen Brigitte. Ähnliche habe ich auch. Ich war DIE Leseratte. Bekamen wir in der Schule ein Buch, habe ich sofort angefangen zu lesen. Sogar auf dem Heimweg – Buch in der Hand. Man kannte ja den Weg :-) In die Bibliothek bin ich jede Woche gegangen. Es war ein kleines altes Gebäude, die Bibliothekarin Rentnerin, ganz freundlich. Die wenigen Regale vollgestopft, es roch nach altem Holz und altem Papier.
    Gekauft habe ich mir später auch wenige Bücher, dafür haben unsere Kinder immer welche bekommen zu Weihnachten oder Geburtstag.
    Und auch ich halte lieber ein richtiges Buch in den Händen, kann umblättern, noch mal zurück gehen beim Lesen, ich kann es riechen.
    Liebe Abendgrüße von Kerstin.

  5. Andrea sagt:

    Hörbücher sind eine gute Idee, in der Stadtbibliothek gibt es jede Menge zum Ausleihen, querbeet von Krimi bis Roman, auch ganz aktuelle. :)

  6. blechi-b sagt:

    Ich hatte bisher noch keins. Aber jetzt, wo mir das Lesen schwer fällt, sollte ich es vielleicht mal probiren. Kann natürlich gut sein, dass ich dabei auch einschlafe, wenn ich so berieselt werde. Chlafe ja sogar bei längeren Blogartikel ein. Aber das wäre J nicht schlimm. Äfrüher als wir noch keinen Fernseher hatten, habehier jeden Abend Hörspiel gelauscht. War auch schön.

  7. Der Emil sagt:

    Ganz naiv frage ich jetzt mal, wie Du es mit Hörbüchern hältst?

    (Auch ich bevorzuge das gedruckte Buch, habe bisher nur sehr, sehr wenige eBooks gelesen.)

  8. Karen sagt:

    Mir geht das auch so, ich lese auch viel lieber Bücher auf richtigem Papier. Dazu kommt ja auch, dass ich sowieso den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitze, abends die Zeitung auf dem Tablet lese und überhaupt ständig auf irgendwelche Monitore starre – da muss ich das nicht auch noch beim Bücherlesen haben.

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