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Grübeleien

Wenn man daheim hockt und nix machen kann, kommen einem ja manchmal die seltsamsten Gedanken und manchmal komme ich ins Grübeln wie es Oma immer gemacht hat.
Momentan grübel ich über Rente nach. Blöde, denn eigentlich fühle ich mich noch nicht so.
Mit den 3 Jahren Abzug könnte ich am 1. Mai den Hut nehmen und gehen. Das macht ein ordentlicher Lehrer natürlich nicht , sondern bringt das laufende Schuljahr ordnungsgemäß zu Ende. Bis jetzt hatte ich auch nicht die Absicht schon zu gehen. Das hat zweierlei Gründe:
1. Ich bin ein Herdentier und brauche immer bissl Gewusel um mich herum, will überall dabei sein. Da ich auswärts arbeite, wohnen meine Kollegen logischerweise weiter weg. Im Umfeld hier gibt es kaum Leute, mit denen ich näheren Kontakt habe. Mir würde quasi, trotz vieler Hobbies, die Decke auf den Kopf fallen und ich würde mehr oder weniger im eigenen Saft schmoren.
2. Aufgrunde der Schwerbehinderung von 100% arbeite ich wesentlich weniger Stunden für volles Geld und das kann ich aufgrund verschiedener finazeller Verpflichtungen auch nicht außer acht lassen. Ich würde viel verschenken, zumal ich bis vor 2 Jahren nur Teilzeit gearbeitet habe, wie das für Sachsenlehrer so üblich war.
Variante 1 wäre also: noch 1 Jahr oder 2 oder 3, je nach Laune und Gesundheit, bis zur vollen Rente bleiben, wie ich es eigentlich gerne möchte. Ja, ich arbeite gern, nicht jeden Tag. Manchmal kotzt mich auch einiges an, aber das ist wohl überall so.
So wie ich mich jetzt fühle mit dem Arm wie Popeye nach dem letzten Spinatessen, nur etwas schmerzhafter, tendiere ich fast schon zu Variante 2: gehen.
Fast jeder sagt, keinen Tag länger als nötig. Aber es ist für mich ein zweischneidigs Schwert. Ich habe dann Haus, Garten und Vergnügungen, aber ich hocke dann hier und kann darf Vieles nicht machen, sehe nur, was gemacht werden müsste und das macht mich wahnsinnig. Es heißt nur “Arm schonen”, nix tun, dumm dasitzen. Sogar das Computern habe ich auf ein Minimum heruntergefahren wegen der Maushand.
Ich konnte mit dem Krebs umgehen (den schaffe ich und habe es auch), mit der Chemo und den Bestrahlungen (die gehn vorbei), aber mit dem Arm kann ich nicht umgehen, denn das bleibt ein Leben lang und wird höchstens noch schlechter. Da habe ich die Schnauze voll, gestrichen.
Ich werde mir diese Woche einen Termin bei der Rentenstelle holen, mir alles ausklamüsern lassen und dann entscheiden.
Ich weiß nicht was ich will und raten kann mir da ein Außenstehender auch nicht.
Mannomann, nun habe ich wieder auf höchsten Niveau lamentiert, was ich gar nicht wollte und eigentlich auch nicht meine Art ist, aber manchmal ist mir danach.
Und was mich dann noch wütend macht ist, wenn manche Leute ständig am Lamentieren sind, Ärztehopping betreiben, von einem Facharzt zum anderen rennen, weil gerade mal ein Furz quer sitzt, und die sonst alles haben, am meisten Freizeit, Geld und Spaß.
Sorry, das musste heute einfach mal sein.
Ãœbrigens sagt mir der Verstand und mein derzeitiger Zustand: Variante 2, habe ich aber null Bock drauf.

Das einzig Gute an der Sache ist: Wenn ich die Faxen dicke habe, kann ich jeder Zeit gehen und mit dem Gefühl ist alles viel entspannter.
Und dann sage ich mir: Es gibt immer Leute, denen geht es viel, viel schlechter, können sich nicht mehr betun, also sei zufrieden!

Sicher habe ich wieder hundert Tippfehler drinnen, aber das ist gerade sowas von egal.

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Dienstag, 05. November 2013, 23:35 und wurde abgelegt unter "Gemecker". Du kannst die Kommentare verfolgen mit RSS 2.0. Du kannst hier einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback senden von deiner eigenen Seite.

5 Kommentare

  1. Liebe Brigitte. Oh weh, Du hast nun eine schwere Entscheidung zu fällen. Wie man es macht macht man es meist verkehrt. Darum wäge ab, überlege ein paar Tage, überstürze nichts. Du bist gern Lehrerin, es wird Dir fehlen. Aber die Gesundheit und das Wohlbefinden gehen vor. Die finanzielle Seite ist nicht außer Acht zu lassen, daher würde ich mir auch erst mal alles genau ausrechnen lassen.
    Ich wünsche Dir einen klaren Kopf und Besserung.
    Liebe Grüße von Kerstin.

  2. die3kas sagt:

    Liebe Brigitte, das ist kein einfacher Schritt und den musst du wahrlich alleine entscheiden.
    Aber eines kann ich dir sagen, als Rentner/Pensionär hast du wesentlich weniger Zeit als du glaubst. Ich weiss gar nicht wie ich früher klar kam, obwohl ich 10-12 Std gearbeitet habe.
    Freunde sind wichtig, aber stehen nicht an erster Stelle. Du kannst deine Hobbys (knipsen, basteln) in Angriff nehmen und es gibt so vieles was man im Alter tun wollte und jetzt machen kann.

    Du musst ja nichts über`s Knie brechen, das ist das schöne. Aber bedenke, dein Arm wird auf Arbeit nicht besser. Höchstens wenn er länger ruhig gestellt wird, neu wird er auch nicht mehr. ;-)

    Gehe zur Rentenstelle und lass dich ausführlich beraten. Wesentlich höher fällt die Rente kaum aus wenn du jetzt noch Jahre arbeitest. Die entscheidenden Jahre sind längst eingezahlt. Jetzt geht es nur noch um die Abstriche die bei früherem Eintritt gemacht werden.

    Ich würde den gelben Schein jetzt erst mal eine Weile in Anspruch nehmen, dann kannst du dich ein wenig erholen und deinem Arm ein wenig Ruhe gönnen. Sei vorsichtig, nicht das deine Schulter auch noch anfängt… Ich weiss manche Tage vor Schmerzen nicht wo es zuerst weh tut. In der rechten Schulter, im Ellenbogen oder in der Hand. Dazu die Schmerzen der Fibromyalgie am ganzen Körper, dazu die ganzen Nebenwirkungen. Ich könnte gar nicht mehr arbeiten und bin froh es nicht zu müssen.
    Man wird ja auch nicht jünger, obwohl ich noch relativ jung bin.
    Allerdings ist meine Rente mini und damit kann man keine grossen Sprünge tun. Ich muss aber sagen, man spart schon einiges, (Sprit, Kleidung zur Arbeit, Arbeitsmittel, etc.) braucht aber mehr Energie im Hause.
    Es findet sich alles und eines ist sicher, es kommt nie so wie man es plant ;-)

    Überleg dir das alles in Ruhe und wäge gut ab!
    Ich wünsche dir gute Besserung und die rechte Entscheidung für dich und dein weiteres Leben!
    Alles Gute ♥
    kkk

  3. moni sagt:

    Liebe Brigitte,
    leider ist das eine der Entscheidungen, die man nur ganz alleine und für sich treffen kann und muss.
    Ich wünsche Dir, dass Du den für Dich richtigen Weg findest und zwar hoffentlich recht bald, denn Grübeleien helfen hier sicher nicht.
    Ich mache immer so eine kleine pro/contra-Liste. Macht es zwar letztendlich auch nicht leichter, aber man hat die Alternativen mal schriftlich und deutlich vor sich und kann (vielleicht) aus vielen kleinen Einzelentscheidungen das Fazit für EINE große Entscheidung ziehen.
    Liebe Grüße
    moni

  4. Elke sagt:

    Liebe Brigitte,
    nein – du hast keineswegs auf hohem Niveau lamentiert. Wer dich kennt, weiß, dass du sowieso selten lamentierst, obwohl du schon oft Grund genug gehabt hättest. Und das mit dem Ärger über Leute, die – wie du so schön sagst – schon zum Arzt rennen, wenn ein . . . na, du weißt schon *lach* – kann ich auch verstehen. Mich ärgern die nicht, aber ich kann darüber immer wieder nur den Kopf schütteln. Ärgern tut’s mich bloß, wenn die dann auch noch über die hohen Krankenkasssenbeiträge jammern. Was du letztendlich für dich entscheidest – tja, raten kann dir da wirklich niemand. Ich wünsche dir, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst.
    Ganz liebe Grüße
    Elke

  5. Brigitte, ich weiß nicht, wie ich in deiner Situation entscheiden würde – wahrscheinlich bliebe ich so lange im Beruf, wie es ginge, denn der Arm wird ja durch eine Berentung nicht besser, aber dir fehlt ein großes Ablenkungspotential. – Wenn es mir mal so richtig schlecht geht, dann sitze ich stundenlang am Computer und erstelle irgendetwas neues, bearbeite Fotos oder oder oder – das lenkt mich ab.
    Was für dich der Arm ist, sind bei mir die Zähne/Ohren – nur tut mir nichts weh, es kostet nur alles sehr viel Geld, was ich nicht übrig habe, und schränkt bei vielen Sachen ein. Ich teste gerade neue Hörgeräte – doch 3000,00 € ist mir die geringe Verbesserung nicht wert. – Mit den Zähnen warte ich gerade auf den Obergutachtertermin, weil das Gutachten vom Erstgutachter nicht akzeptabel war. – Wahrscheinlich lasse ich alles auf eigene Kosten noch einmal machen.
    Halte durch und entscheide dich so, dass du es nachher nicht bereust. – Kannst du dich nicht ab und an mal durch eine Krankschreibung aus dem Verkehr ziehen, um Kraft zu tanken?
    Liebe Grüße schickt dir Clara

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