Belangloses am Blog

Kategorie: Kindheitserinnerungen

Wie bereits erwähnt hat mich Dieser Artikel bei Karen auf die Idee für diesen und auch noch für andere folgende Beiträge gebracht. Karens Erörterungen kann ich nur voll und ganz beipflichten.
In meiner Kindheit in der Vorschulzeit bekam ich schon viel vorgelesen, Fernseher hatten wir noch lange nicht. Als Kinder verbrachten wir die Wochenende meist bei Oma. Sie wohnte etwas außerhalb am Waldrand und wir konnten uns tagsüber richtig austoben, die meisten Freunde wohnten auch da. Abends und bei schlechtem Wetter wurden die Bücher herausgekramt. Wir hatten zwar nicht übermäßig viele, aber ein paar sehr schöne Stücke. Es hat auch nicht lange gedauert und ich konnte sie “selbst lesen”, ähm auswendig. Einige davon übrigens heute noch wie z.B. Den Struwwelpeter.
Stolz war man dann natürlich, als man nach Schuleintritt die ersten Bücher wirklich selbst lesen konnte. Nach und nach habe ich mich zu einer richtigen Leseratte entwickelt und mich über jedes Buch, das es zu Weihnachten oder zum Geburtstag gab, gefreut. So nebenbei ein Buch kaufen, das einem defällt, wie es heute der Fall ist, gab es nicht. So locker saß der Taler nicht und andererseits fehlte auch der Platz. Wir 2 Mädels hatten ein winziges Kinderzimmer. Es passten gerade mal unsere Betten hinein, unser gemeinsamer Schrank mit den Klamotten und unseren gesamten Habseligkeiten musste auf den Flur. Irgendwie haben wir aber nichts vermisst. Heute wäre das wahrscheinlich ein Fall fürs Jugendamt, wenn man so hört, was ein Kind alles haben muss.
Die Anzahl der eigenen Bücher wuchs nicht proportional zur Leselust und so wurde ich recht bald in der Kinderbücherei angemeldet. Das war eine prima Alternative.
Recht bald würde ich Mitglied des Buchclubs der Bücherei und war stolz, einmal pro Woche die Ausleihe übernehmen zu dürfen. In der Zeit, als ich auf Kundschaft, ähm Leseratten gewartet habe, konnte ich mich hemmungslos durch die Regale lesen. Dabei konnte man ja die Büchereien mit denen von heute nicht vergleichen. So schöne Lesezeichen gab es nicht und oft waren die Bücher sehr verschlissen. Sie müssten ja lange halten. In den Ferien haben wir dann Bücher repariert und Neuzugänge registriert und gekennzeichnet nach Sachgebieten und Lesealter.
Auch später noch konnte ich beim Lesen alles um mich herum vergessen. Ab und zu kaufte ich mir auch ein Buch als ich eigenes Geld verdiente. Das meiste wanderte aber in Bücher für die Kinder und in notwendige Fachliteratur. Ich habe also keine großen Bücherregale und da auch wenig Belletristik. Die heutigen Bibliotheken laden ja geradezu zu Lesen ein.
Heute lese ich leider sehr wenig, weil ich dabei schnell einschlafe. Es strengt mich an. Ich bin auch kein Freund von E-books. Ich will ein Buch in der Hand haben und es riechen, blättern können und auch mal ein Eselsohr machen können (natürlich nur in die eigenen). Für den Urlaub mögen sie ja praktisch sein. Obwohl ich da kaum gelesen habe, sondern lieber unterwegs war und mir was angeschaut habe.

blechi-b am Montag, 23. Januar 2017, 04:09 | Abgelegt unter: Kindheitserinnerungen | RSS 2.0 | TB | 8 Kommentare
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