Belangloses am Blog

2 Herbste

Nun ist dieser Herbst ja noch nicht alt, aber er zeigt sich schon novembrig. Es wird nicht richtig hell, regnet ständig und die Temperaturen bleiben auch tagsüber einstellig. Auf dem Fichtelberg hat es sogar etwas geschneit. Alles in Allem kein Wetter, um raus zu gehen und Fotos für das morgige DND – Projekt zu machen. Also habe ich mich etwas im Bilderordner des letzten Herbstes umgesehen. Ich bin ja nun und war auch noch nie der Typ, der in eine Herbstdepri versinkt. Und da bin ich eben auf die Idee gekommen, mich an unseren letzten Urlaub im Herbst 2015 in Heidelberg zu erinnern. Ich ahnte damals schon, dass es wohl der Letzte sein wird, denn ohne meine Bärbel wäre das schon nicht mehr möglich gewesen. Und wenn ich heute so darüber nachdenke, unterscheidet sich der letzte Herbst kaum von diesem. Ich konnte schon nicht mehr Auto fahren wegen des leblosen Armes, brauchte deshalb auch Hilfe beim Essen und teilweise auch beim Anziehen. Aber trotzdem habe ich Dank Bärbel einen schönen Urlaub gehabt.

Wir haben die Altstadt von Heidelberg durchstreift, eine Bootsfahrt auf dem Neckar gemacht und alles fotografiert wie die Weltmeister.
Ich dabei immer mit der Ausschau auf die nächste Sitzgelegenheit. Ich konnte damals zwar noch gut laufen, habe aber alle ‘zig Meter eine Pause gebraucht.

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Auf dem Schloss waren wir mit Elke. Es war schön, sie nach Jahren noch einmal wieder zu treffen. Wir haben gemeinsam Schloss und Park durchstreift. Es machte mir aber auch hier schon Mühe, die Treppen auf das große Fass im Schloss zu erklimmen. Vermutlich war da schon das Wasser in der Lunge da. Ich wusste nur noch nichts davon und habe es ausschließlich auf die Chemo und ihre Nebenwirkungen geschoben, genauso wenig wie, dass dadurch die Nieren evtl. schon begannen, ihren Geist aufzugeben. Aber an so etwas dachte ich nicht. Frau war ja ehrgeizig und wissbegierig.

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Ich durfte auch Frau Waldspecht noch kennenlernen. Sie zeigte uns das malerische Bad Weinheim mit dem Schlosspark und dem Hermannshof, die sich beide schon recht herbstlich präsentierten.

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Auf der Heimfahrt machten wir noch einen Tag Halt bei der Tochter meiner Freundin. Mit ihr besuchten wir noch den Zoo. Ich schaue mir ja gern die Zoosendungen im Fernsehen an und dieser ist ja auch dabei.

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Eigentlich hat sich zum letzten Herbst nicht so viel geändert an meinem Befinden. Nur, dass es eben nur noch mit dem Rolli raus geht, die Nierenbeutel an mir baumeln und ich die meiste Zeit im Bett verbringe. Aber letztes Jahr habe ich ja auch nur auf dem Sofa gehockt und Ausflüge gingen auch nicht mehr allein. Und ich hatte den Fahrschein über die Regenbogenbrücke noch nicht in der Tasche. Den bekam ich erst im Dezember. Aber daran denke ich eigentlich nicht. Sie war ja schon im Juni abgelaufen, ich bin immer noch da und fühle mich eigentlich nicht schlechter. Es geht halt Vieles nicht mehr allein und deshalb kann ich nicht genug danke sagen an meine Helferlein, die es mir in einer 24-stundenbetreuung immer wieder schön machen.

Jetzt hoffe ich noch auf einen schönen Indian Summer. Kann ja nicht ewig so regnerisch bleiben.

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Dieser Beitrag wurde geschrieben am Mittwoch, 05. Oktober 2016, 19:02 und wurde abgelegt unter "Allgemein". Du kannst die Kommentare verfolgen mit RSS 2.0. Du kannst hier einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback senden von deiner eigenen Seite.

5 Kommentare

  1. do sagt:

    Schöne Erinnerungen, die du mit uns teilst.
    Im Gegensatz zu euch haben wir keinen Regen, sondern viel Sonne und eine starke Bise, die die Erde austrocknet und verantwortlich für die Kälte ist.
    Herzlich, do

  2. Morgentau sagt:

    Wow, was für ein schöner Eintrag. Da muss ich nach der Arbeit nochmal wiederkommen, um alles in Ruhe lesen und genießen zu können.

    Hab einen guten Tag, Blechilein, bis ganz bald …

    *umärmel* Andrea

  3. Ach Brigitte, wie gern wäre ich öfter in Heidelberg, denn das ist ca. 20 km von meinen Enkeln und dem Rest der Familie entfernt. Aber es hat nicht sollen sein – aber Heidelberg finde ich wirklich eine faszinierende Stadt.
    Wie schön, dass der letzte Herbst doch nicht dein letzter gewesen ist – das Leben hat oft Überraschungen.
    Ich wünsche dir eine gute Zeit – trotz Regen und sibirischer Kälte.
    Lieben Gruß von Clara

  4. Trude sagt:

    Das hast du so lieb rübergebracht, ich drücke dich ganz sachte dafür und wünsche dir alles, alles Gute.
    Du kannst auch deinem eingeschränkten Leben noch was abgewinnen und das ist ein Segen, glaube es mir, das kann nicht jeder Mensch.
    Vielleicht kommen noch paar schöne Tage, im Moment sieht der Wetterbericht nicht sonderlich gut aus.
    Dir, liebe Blechi, noch eine schöne Woche mit den Ferienkids, hier ist die volle 48 Stunden-Woche angesagt. Macht nix! Winke, die Trude.

  5. minibares sagt:

    mein letzter Urlaub war 9-2014 in ost-England und Leipzig.

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