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Türen der Welt … 07

Heute zeige ich Türen, die wahrlich weit in der Welt herum gekommen sind – Türen einer Postkutsche.
Bis ins frühe 20. Jahrhundert wurden sie von der Post zur Beförderung von Postsendungen und zahlenden Fahrgästen benutzt.
Die im 16. und 17. Jahrhundert entstehenden deutschen Fürsten- und Landesposten bedienten sich dieser Fortbewegungsmittel. Seit der Zeit der Aufklärung hatten Postkutschen auch Bedeutung in der Personenbeförderung. Um 1820 waren die bedeutenden Überland-Postkurse so gut ausgebaut, dass die dort verkehrenden Kutschen mit dem Tempo einzelner Reiter mithalten konnten. Die Reisegeschwindigkeit der Postkutsche wurde durch Straßenbau von etwa 2 km/h im Jahr 1700 auf etwa 10 km/h im Jahr 1850 gesteigert. Eine Kutsche konnte damals an einem Tag bisweilen über 100 Kilometer zurücklegen.
Mit dem Bestehen eines Eisenbahnnetzes ab etwa 1850 ging das oft romantisch verklärte Zeitalter der Postkutschen in Mitteleuropa allmählich zu Ende. Ende des 19. Jahrhunderts wurden große Postkutschen vom Typ Berline mit Coupé für 9 bis 15 Fahrgäste eingeführt. Die Bahn war billiger und schneller, sowohl in der Personenbeförderung als auch hinsichtlich des Betriebs der Bahnpost. Der letzte Postkutschentyp zur Personen- und Postbeförderung war der Postpferdeomnibus, der später nur noch als Post- und Paketwagen genutzt wurde. Postkutschen blieben noch als Transportkutschen vom Bahnhof zum Postamt und zum Personentransport im nicht von der Bahn erschlossenen ländlichen Raum im Einsatz, bis dort um 1900 die Motorisierung einsetzte und ab 1905 die Kraftpost mit ihren Fahrzeugen die angestammte Arbeit der Postkutschen übernahm.

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Mittwoch, 10. Juli 2013, 13:59 und wurde abgelegt unter "Türen". Du kannst die Kommentare verfolgen mit RSS 2.0. Du kannst hier einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback senden von deiner eigenen Seite.

5 Kommentare

  1. do sagt:

    Heutzutage muss man richtig grosses Glück haben, eine Postkutsche zu sehen. Und dabei sind sie doch wunderschön.
    Herzlich, do

  2. Elke sagt:

    Wow – sind das tolle Bilder! Diese Postkutsche gefällt mir sehr.
    LG – Elke

  3. minibar sagt:

    Tolle Türen sind das, liebe Brigitte!
    Dagegen müssen meine sich verstecken.
    Posthorn, Wappen, super!
    Und in Action, das Ganze, mit Kutscher und richtigen Pferden. Genial.

  4. Kalle sagt:

    Liebe Brigitte,

    in der Tat “ortsunabhängig”, aber dafür verbinden bzw. verbanden sie Orte ;) . Minibar hat diesmal auch fahrbare Türen, doch deine sind historisch, und sehr schön gefertigt – mit Wappen und Posthorn :) . Und einen Postpferdeomnisbus habe ich noch nie gesehen, geschweige davon gehört! Herzlichen Dank für diesen interessanten Beitrag, und liebe Grüsse Kalle

  5. Das Reisen damals war eine holprige und harte Angelegenheit – zumindest fürs Hinterteil :-)
    Dafür sah man aber Natur und wurde sicher überall freudig empfangen.
    Liebe Grüße in den Nachmittag von Kerstin.

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