Anemurion

Um uns von Alanya aus in die antike Stadt Anemurion am Kap Anamur zu begeben, müssen wir über Höhenstraaßen des Taurus-Gebirges fahren. Dort kann der Bus leider nicht halten, so dass die Fotos durch die Scheiben doch etwas mangelhaft sind. Mit dem Polfilter konnte ich zwar die Spiegelung nahegehend ausschalte, dafür haben wir im Himmel dann die Muster der Fenster. Für mich sind die Bilder aber trotzdem schöne Erinnerungen und deshalb zeige ich sie dennoch hier.
Es ist schon imposant anzusehen, wie trotz zahlreicher Baustellen einschließlich Tunnelbaus der Verkehr trotzdem läuft.

Die ersten Siedlungsspuren stammen aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. In der Blütezeit dieser Siedlung in der römischen Kaiserzeit wohnten dort vielleicht über 20.000 Einwohner. 52 n. Chr. wurde Anemurion vergeblich von den kilikischen Clitae unter ihrem Anführer Troxobor belagert. Eine Entsatztruppe aus Syrien unter Curtius Severus wurde von ihnen zurückgeschlagen, erst König Antiochos IV. von Kommagene konnte sie besiegen und Troxobor und andere Anführer töten.

Ein schweres Erdbeben im 4. Jahrhundert zerstörte die gesamte Wasserversorgung, und eine Wiederherstellung der Aquädukte wurde als nicht lohnend eingeschätzt. Die Stadt existierte aber noch bis zur Mitte des 7. Jahrhunderts.

Anemurion bestand aus einer befestigten Oberstadt auf dem Kap Anamur und einer nördlich daran anschließenden Unterstadt. Eine große Nekropole im Nordwesten der Stadt weist etwa 350 Gräber aus dem 1. bis 4. Jahrhundert auf. Innen waren sie mit Wandmalereien und Mosaiken ausgeschmückt, von denen noch Reste (unter anderem Darstellung einer Medusa) zu sehen sind. In der Stadt selbst sind noch Reste eines Theaters für etwa 1.500 Zuschauer, eines Odeons (oder Buleuterions) mit etwa 900 Plätzen, dreier Bäder und einer in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Säulenstraße zu erkennen. Betrachtenswert sind die Mosaike im Odeon, die sich in einem Gang unter den Zuschauerrängen befinden. In einem der Bäder kann man noch die Wasserversorgung erkennen; es gibt ein Warmwasserbecken, das durch ein Feuer unter dem Steinbecken erhitzt wurde.

Ausgrabungen haben auch bedeutende byzantinische Funde geliefert.

Das Titularbistum Anemurium geht auf ein früheres Bistum der Stadt zurück.

Quelle Wikipedia

Wir fahren ein kleines Stück weiter zu einem Restaurant am Meer, von dem man einen herrlichen Ausblick hat, und essen dort leckere Dorade.

Nur ein paar Meter davon entfernt besuchen wir zum Abschluss noch die Burg von Mamure.

Mamure Kalesi ist die am besten erhaltene mittelalterliche Burg an der türkischen Südküste. Sie liegt in Kilikien, sechs Kilometer östlich von Anamur in der Provinz Mersin direkt am Meer.

Die Burg wurde im dritten Jahrhundert nach Christus als römische Festung gebaut. Bei Ausgrabungen 1988 in der Umgebung sowie im Burginneren wurden Grundmauern von Gebäuden mit Mosaikfußböden gefunden, die als Bäder und Wohnhäuser eingeordnet wurden. Später wurde die Burg unter der Herrschaft des Königreichs Kleinarmenien neu errichtet. Da dieses eng mit den Kreuzfahrerstaaten verbündet war, finden sich auch fränkische Architekturelemente in der Burganlage. Schließlich wurde sie 1375 nach dem Ende des kleinarmenischen Reichs von den Karamano?ullar? in Besitz genommen. Unter diesen wurde sie im 14. Jahrhundert ausgebaut. Eine Inschrift an der Nordseite gibt Karamano?lu Alâeddino?lu Mehmedo?lu Sultan ?brahim als den Erbauer und als Erbauungsdatum den zehnten Monat des islamischen Mondjahres 854 (November/ Dezember 1450greg.) an. Später übernahmen die Osmanen das Bauwerk, das sie im 19. Jahrhundert nochmals ausbauten und bis zum Ende ihres Reiches nutzten.

Die Burganlage misst in West-Ost-Richtung etwa 240 m, von Norden nach Süden 170 m. Sie ist im Osten und Norden von einem mit dem Meer verbundenen Wassergraben umgeben. Das Haupttor befindet sich an der Ostseite neben dem Hauptturm, ein weiteres Tor liegt an der Nordwestseite, wo auch die Bauinschrift angebracht ist. Der Innenraum ist durch Mauern in drei Höfe aufgeteilt. Zu den mächtigen Außenmauern gehören 36 teils runde, teils eckige Türme, der Hauptturm im Osten hat einen zwölfeckigen Grundriss. Die zweistöckigen Mauern sind mit Zinnen und Schießscharten versehen und über ein verzweigtes System von Treppen und Gängen begehbar. In den Burghöfen befinden sich, zum Teil in die Mauern integriert, Stallungen, Wohnräume, Badehäuser, Lagerräume und eine Moschee. Letztere wurde wohl zunächst von den Karamano?ullar? errichtet, der jetzige Bau weist die klassischen Elemente der osmanischen Architektur des 16. Jahrhunderts auf.

Quelle Wikipedia

Nun wird es schon wieder Zeit für die Rückfahrt. Es geht wieder über Serpentinen entlang der Küste durch die Bautellen und riesige Bananenplantagen. Schließlich konnten wir an einem Stand doch einmal halten und kauften die kleinen, aromareichen Bananen sowie zuckersüße Granatäpfel.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir unseren Urlaubsort Alanya.