Zeugen der Bergbaugeschichte

800 Jahre Bergbaugeschichte haben ihre Spuren in der Landschaft hinterlassen. Im gesamten Gebiet des Naturparkes Erzgebirge-Vogtland findet man Schaubergwerke und bergbauhistorische und geologische Lehrpfade.
In Pöhla im Kreis Aue-Schwarzenberg befinden sich Europas größte Zinnkammern mit 12 m Höhe und 45 m Länge.
Rund um den Schneckenstein baute man wie in vielen Gruben des Erzgebirges in den fünfziger Jahren Uran (Pechblende) für die Sowjets ab. Die Grube Tannenberg ist heute ebenfalls ein Scheubergwerk.
Zeugnisse des Silber- und Kobaltbergbaus von 1733-1857 und des Uranbergbaus findet man im Max-Röhling-Stollen in Wiesa.

Die Pinge von Geyer

ist ein ehemaliges Bergwerk, in dem hauptsächlich Zinn, Silber und Kupfer gefördert wurde.

Im harten Granit wurden Hohlräume von bis zu 40 m Durchmesser und 35 m Höhe abgebaut. Dies führte schließlich dazu, dass es 1704 zu ersten Einstürzen kam und schließlich am 11.05.1803 zum großen Zusammenbruch. Von 1851 bis 1935 befand sich ein große Steinbruchbetrieb in der Binge. 1935 wurde sie unter Naturschutz gestellt und von 1959 bis 1961 wurde der Geyersberg vom Schachtbau Nordhausen auf abbauwürdige Erze untersucht. Damit endete die Bergbauperiode. Heute kann man den ca. 60 m tiefen Einsturzkessel auf markierten Wegen betreten, allerdings auf eigene Gefahr.

Eispinge

Geht man nach der deutsch-tschechischen Grenze in Johanngeorgenstadt von Horni Blatna (dt. Platten) aus auf den 1043 m hohen Blatenský vrch (Plattenberg), kommt man unmittelbar an der Eispinge vorbei. Es sind die Reste des eingefallenen "Georg-Stollen". Dabei handelt es sich um ein wohl einmaliges Naturdenkmal.

Durch den Einsturz infolge des Bergbaus entstanden, hält sich, bedingt durch eine Tiefe von 15 m die und Enge, über das ganze Jahr das Eis des letzten Winters. Zur Völkerschlacht 1813 in Leipzig sollen von hier sechs Fuhren Eis, verpackt in Strohballen, geholt worden sein, um die Wunden der Verletzten zu kühlen.
Man kann auf einer schmalen, ausgetretenen Steintreppe nach unten gelangen. Ursprünglich soll diese Pinge 50 Meter tief und der Fels mit Zinnerz versetzt gewesen sein.

Wolfspinge

Auf dem gleichen Weg führt ein kleiner Abzweig zum eingestürzten "Wolfgang-Stollen", der Wolfspinge. Die ehemaligen Gänge und Schächte kann man noch gut erkennen.